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3. Liga 2008/09

Spielbericht

12. Spieltag - Dienstag, 28.10.2008 - 19:00

FC Erzgebirge Aue - FC Rot-Weiß Erfurt 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Stephan Flauder - Jan Hochscheidt, Tomasz Kos, Thomas Paulus, René Klingbeil - Marc Hensel, Fabian Müller, Arne Feick, Skerdilaid Curri - Sebastian Glasner, Maboula Ali Lukunku; Trainer: Heiko Weber

Eingewechselt: 71. Eric Agyemang für Maboula Ali Lukunku, 85. Steve Müller für Skerdilaid Curri, 89. Pierre Le Beau für Sebastian Glasner

Kader: Michael Arnold, Christian Siemund, Maik Georgi, Mohammed El Berkani

FC Rot-Weiß Erfurt: Dirk Orlishausen, Alexander Schnetzler, Jens Möckel, Norman Loose, Bastian Pinske, Martin Hauswald, Samil Cinaz, Thiago Rockenbach da Silva, Thorsten Judt, Massimo Cannizzaro, Albert Bunjaku; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 46. Denis Wolf für Massimo Cannizzaro, 78. Tino Semmer für Thorsten Judt, 85. Rinik Carolus für Martin Hauswald

Kader: Michael Hinz, Fabian Stenzel, Joern Nowak, Matthias Peßolat

Tore: 1:0 Arne Feick (Linksschuss, 48.)

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Zuschauer: 10500

Gelbe Karte: - / Tino Semmer

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Die Formkurve des FC Erzgebirge Aue zeigt ganz klar nach oben, dies wurde im Ostderby gegen Rot-Weiß Erfurt weiter bestätigt. Seit fünf Spielen hat die Mannschaft von Heiko Weber nicht mehr verloren und mit insgesamt 12 Toren wurde auch gleich was für die Tordifferenz getan. Dass es bis zum sechsten Spieltag dauerte, um einen Heim-Dreier einzufahren, macht zwar nachdenklich. Andererseits zeigten die 'jungen Wilden' was man seit längeren an Wismuttugenden vermisste. Kämpfen bis zum Umfallen, Jeder für Jeden und Laufen was das Zeug hält. Auch die spielerische Leistung wurde seit Saisonbeginn besser, sodass man endlich die Stammelf gefunden hat und dementsprechend auf die weiteren Spieltag optimistisch blicken kann.
Demnach beließ das Trainergespann bis auf eine Position dieselbe Anfangsformation, die auch beim 4:0 gegen Burghausen auflief, einzig Mohamed El Berkani musste Sebastian Glasner weichen. RWE-Coach Baumann tat dies genauso und hatte die gleiche Elf im 4-4-2-System auf den Platz geschickt, die zuletzt so mühelos mit 4:1 gegen Regensburg gewann. Vor der guten Kulisse von 10.500 Zuschauern zeigten gleich die Lila-Weißen, wer Herr im Hause ist. Arne Feicks Linksschuss war für RWE-Schlussmann Orlishausen die erste Bewährungsprobe und das nach vier Minuten. Die Veilchen überließen nichts dem Zufall und wurden zunehmend spielbestimmender. René Klingbeil setzte sich erneut über links durch, flankte in den Strafraum, wo Ali Maboula Lukunku etwas in Rückenlage den Ball knapp übers Tor köpfte (11.). Hier sah man, dass man bis zum Strafraum gefällig agierte, doch letzten Endes fehlte es im Abschluss (noch) an der nötigen Präzision.
Die Gäste aus Erfurt präsentierten sich indes aus einer Lauerstellung heraus, ohne dabei jedoch wirklich für Torgefahr zu sorgen. Einzig Cannizzaro kam in der 18. Minute frei vor das Tor von Stephan Flauder, doch sein Schuss erinnerte eher an einen Rückpass. Irgendwie schien eh bei den Erfurtern der Auswärtsfluch in den Köpfen zu stecken. Denn bei einer Hereingabe von Arne Feick verschätzte sich Orlishausen so sehr, dass er die Rettungstat genau auf den Kopf von Fabian Müller bugsierte, doch der überraschte 21-Jährige konnte das Leder nur verdutzt ins Aus köpfen (20.). Ab diesem Zeitpunkt begann die erfrischende Spielweise leider etwas zurückzugehen. Doch nach wie vor behielten die Hausherren die tonangebende Oberhand, nur der Weg in den 16er wurde nicht mehr effizient genug gesucht. Die Schlacht zwischen den Strafräumen hatte begonnen. Vor allem den starken Skerdilaid Curri bekamen die Thüringer nicht in den Griff. Der Quirlige hatte auf dem tiefen rutschigen Geläuf den besten Halt und führte seine Gegenspieler im wahrsten Sinne des Wortes aufs Glatteis. Chancen blieben trotzdem Mangelware.
Sei's drum - Erfurt fand fast gar nicht statt und erst als der Pausentee fast servierbereit in den Katakomben stand, besannen sich die 22 Spieler wieder aufs Wesentliche, das Toreschießen. Mehr oder minder mit erfolgreichem Abschluss für die Veilchen. In der 37. Minute hatte Ali Maboula Lukunku die wohl dickste Chance des Spiels, als der Hüne nach einem Müller-Eckball frei zum Kopfball kam, aber Rockenbach den Ball noch von der Linie kratzte. Und wäre das schon nicht genug, machten die Erfurter fast selbst die Führung. Eine Halbzeit lang spielte nur Aue, dann gab es einen Freistoß aus dem Mittelfeld und plötzlich war Rockenbach, der eben noch rettete, völlig alleine vor dem Tor. Zum Glück verhinderte der Fuß von Marc Hensel schlimmeres. So ging es mit der Nullnummer ab in die Pause. In dieser wurde Martin Männel mit dem Torwart-Award zum besten Torhüter der vergangenen Regionalligasaison ausgezeichnet.
Ohne Veränderungen ging es bei Aue weiter. RWE-Trainer Baumann hatte jedoch genug vom Topstürmer der Liga gesehen, oder hier eben auch nicht, und ließ Cannizzaro für Wolf gleich in der Kabine. Die offensiven Impulse gab es weiterhin nur auf Auer Seiten und endlich hatte es geklingelt. Nach einer Ecke von der rechten Seite wehrte die Erfurter Hintermannschaft zu kurz nach außen ab, direkt vor die Füße von Arne Feick, der emotionslos die Kugel volley aus 20m nicht ganz unhaltbar für RWE-Keeper Orlishausen in die Maschen hämmerte (49.). 1:0 für die Guten und dem Ziel den ersten Heimerfolg einzufahren, war man nun ein ganzes Stück näher gekommen.
Allerdings ließ dieser Rückstand das Rot-Weiß-Team erwachen und drückte nun auf den Ausgleich. Zum Glück blieben die Angriffsbemühungen überschaubar und Stephan Flauder konnte gegen Rockenbach (55.) sowie Bunjaku (56.) sicher klären. Auch beim Freistoß vom stärksten Erfurter, Rockenbach hieß er, stand Stephan Flauder goldrichtig und parierte den 25-Meter-Kracher. Es entwickelte sich eine Partie, bei der beide Mannschaften voll auf Angriff setzten. Dabei reichten den Veilchen immer wieder kurze Vorstöße, die aber wie Nadelstiche wirkten. In der 70. Minute folgte so ein Piekser. Nach feinem Zuspiel von Skerdilaid Curri in den Rücken der Erfurter Viererkette, lief Ali Maboula Lukunku allein auf Torhüter Orlishausen zu. Leider hatte er sich dabei das Leder zu weit vorgelegt, sodass er unter Bedrängnis nur das Außennetz traf. Schade, gerade in seiner letzen Aktion im Spiel war mehr drin, für ihn kam Eric (Ackermann) Agyemang zum Einsatz.
Und fast hätte sich diese eben liegengelassene Vorentscheidung in der Nachspielzeit noch gerächt. Der im gesamten Spiel blas gebliebene Bunjaku hatte wenige Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss aus spitzem Winkel segelte nur knapp am Tor vorbei. Puh, eine Schrecksekunde später pfiff Schiedsrichter Robert Kempter, der heuer einen sehr guten Job machte, die Partie ab. Sieg!!!
"Wir haben ein sehr gutes Spiel gesehen, was spannend war von der ersten bis zur letzten Minute. Wir hatten in der ersten Halbzeit Vorteile. Mit einer Energieleistung haben wir endlich den ersten Heimsieg geschafft. Nach der 1:0 Führung hätten wir die Konter etwas besser ausspielen müssen. Drei Siege in Folge geben uns nun Selbstvertrauen für die Aufgabe in Emden", resümierte Trainer Rico Schmitt und hofft die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage auszubauen. Bei Heiko Weber dürfte dann der 'Gesichtspullover' vollends Formen annehmen. (arn)