FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Jan Hochscheidt, Tomasz Kos, René Klingbeil, Arne Feick - Marc Hensel, Daniyel Cimen, Eric Agyemang, Skerdilaid Curri - Maboula Ali Lukunku, Sebastian Glasner; Trainer: Heiko Weber
Eingewechselt: 60. Mohammed El Berkani für Eric Agyemang, 66. Christian Siemund für Daniyel Cimen, 85. Pierre Le Beau für Sebastian Glasner
Kader: Stephan Flauder, Andreas Lobsch, Kenny Schmidt
Wuppertaler SV: Christian Maly, Tobias Willers, Benjamin Barg, Lars Marten, Jan Hammes, Björn Weikl, Tim Jerat, Marcel Reichwein, Salih Altin, Dirk Heinzmann, Tobias Damm; Trainer: Christoph John
Eingewechselt: 46. Glen Akama-Eseme für Salih Altin, 66. Mahmout Najdi für Jan Hammes, 77. Nermin Celikovic für Tim Jerat
Kader: Sascha Samulewicz, Mike Rietpietsch, Fatlum Zaskoku, Ferhat Ülker
Tore: 1:0 Skerdilaid Curri (Rechtsschuss, 16. / Marc Hensel)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 6700
Gelbe Karte: Jan Hochscheidt (4.) / Benjamin Barg, Dirk Heinzmann, Jan Hammes
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Für die einen war es ein verdienter Zittersieg und für die anderen nur Augenwischerei, denn wieder blieben Fragen offen. Vor allem Aufstellungs- und Wechselvarianten von Teammanager Heiko Weber konnten im Nachhinein nicht zweifelsohne geklärt werden. Dass Arne Feick in letzter Zeit nicht an seine alte Form anknüpft, ist bekannt, doch nun versuchte es das Trainergespann mit einer neuen Taktik. Die linke Verteidigerposition wurde ihm zugeteilt, dafür rückte René Klingbeil neben Kapitän Tomasz Kos in die Innenverteidigung. Ein Pierre le Beau, der sich schon im Pokalspiel ausgezeichnet hatte, sollte erst einmal die Bank drücken. Ein Kuriosum auch im Mittelfeld. Da wurde der Vertrag mit Eric Agyemang bis 2010 verlängert, um dann als etatmäßiger Stürmer auf die freigewordene Position von Arne Feick gesetzt zu werden. Die aufgestellte Offensive selbst, blieb mit Ali Maboula Lukunku und Sebastian Glasner gleich, so auch die zahlreich ausgelassenen Chancen. Da muss noch entschieden mehr Konstanz, Homogenität und Stabilität rein und eben auch die Cleverness vorm gegnerischen Tor.
Gerade gegen einen Gegner, der mit einer Rumpelelf hier auftrat. Beim WSV fehlten nämlich neben Lejan und Stuckmann (gesperrt) sowie die verletzten Schäfer, Markolf und Neppe auch noch die unter der Woche suspendierten Schulp, Lorenzón, Litjens und Voigt. Die vereinsinternen Geschichten, bei der auf einer Mannschaftssitzung zu großen Teilen gegen WSV-Trainer John ausgesprochen haben, trugen ihr übliches dazu. So präsentierten sich die Bergischen in den ersten 45 Minuten in einer abwartenden Haltung, um es mal positiver auszudrücken. Die Veilchen hingegen machten von Beginn an Druck und kamen nach fünf gespielten Minuten zur ersten Möglichkeit. Nach e inem Curri-Freistoß fehlten Sebastian Glasner nur Zenitmeter, um den Ball gezielter auf das Gehäuse vom Maly zu köpfen. Aue behielt weiterhin die Oberhand und setzten die verschlafen wirkenden Gäste immer mehr unter Powerplay. Eine Hereingabe von Jan Hochscheidt vollendete Eric Agyemang mit einer Volleyabnahme, doch fehlte es an der Feinjustierung dieses Geschoßes (8.).
Auffällig dabei, wie frei der Ghanaer stand. Abwehrspieler Willers und der defensiv eingestellte Kapitän Weikl wurden, wie eben, öfters überlaufen, da die Zustimmung noch nicht passte. So konnten die beiden auch den platzierten Distanzschuss von Skerdilaid Curri nicht verhinderten. Mit aller Zeit der Welt konnte Skerdi den Ball von rechts auf links und wieder auf rechts wechseln, schaute sich die freie Torecke aus und zirkelte den Ball über den Innenpfosten ins Netz (16.). 1:0 für die Guten. Die 'Bösen' hatten im Anschluß ihre erste gute Gelegenheit im Spiel. Weikl zog aus 22 Metern ab, der fast erfrorene Keeper Martin Männel stand goldrichtig (22.). Das war es aber auch schon von der überraschenden Angriffskunst der Gäste. Der WSV bemüht sich im Spiel nach vorne zu entfalten, aber vor dem Auer Strafraum war meist Schluss.
Die Veilchen zogen ihr Ding durch, agierten zunehmend über die Außen, wie mit einer Schablone gezogen. So flankte Jan Hochscheidt erneut in den Strafraum auf Eric Agyemang, der sich nun aber die Zeit nahm, allerdings auch auf die sanfte Variante torlos blieb (24.). Nach einer halben Stunde stoppte Hammes Skerdilaid Curri unsanft auf der rechten Seite, gelb für den Übeltäter. Der Gefoulte trat den Freistoß selbst, dies endete im Torjubel. Leider stand Sebastian Glasner bei der Ablage auf den vermeidlichen Torschützen Tomasz Kos im Abseits. Nur zwei Minuten später die dickste Chance zum 2:0. Wieder war unser Duracellhase zur Stelle und setzte mit einem Zuckerpass Sebastian Glasner in Szene, der aus halbrechter Position abzog und am besten WSV-Spieler Maly scheiterte. Der WSV-Schlussmann hatte voll zu tun, während sein Gegenpart zur Pause draußen blieb und sich erneut warm machen musste. So etwas gab es lange nicht im Lößnitztal, allerdings bekam Martin Männel im zweiten Durchgang mehr zu tun, als ihm und den 6.700 Zuschauern lieb war.

Fünf Minuten waren gespielt, da prüfte Willers mit einem 25-Meter-Knaller den nun hoffentlich gut aufgewärmten Keeper. Gäste-Trainer John hatte umgestellt: Hammes rückte ins linke Mittelfeld vor, Akama-Eseme spielte linker Verteidiger und Reichwein war nun im zentralen Mittelfeld aktiv. Die Taktik ging auf oder warum sollte bei den Veilchen plötzlich nichts mehr gehen? Vor allem in der Hintermannschaft schlichen sich nach und nach mehr Unsicherheiten ein. Verstärkung gab es jedoch erstmal im Mittelfeld, wenn man das so sagen darf. Eric Agyemang, mit einer der auffälligsten Spieler musste den Platz für Mohamed El Berkani räumen, der jedoch den Eindruck hinterließ, nicht alles geben zu wollen.
Die Unsicherheiten in der Defensive konnte dennoch nicht abgestellt werden. Ein Rettungsschlag von Jan Hochscheidt wurde zur Vorlage für Damm, der den Ball zum Glück nicht kontrollieren konnte u nd Martin Männel mit viel Dusel die weise Weste behalten durfte (61.). Im weiteren Spielverlauf war der WSV die bessere Mannschaft. Beide Trainer reagierten mit Veränderungen im Mittelfeld: Weber brachte Siemund für Cimen und John nahm Hammes raus und schickte Najdi rein. Den besseren Nutzen hatte zunächst der Wechsel der Auer Trainerbank gebracht. Christian Siemund tankte sich auf der rechten Außenseite durch und passte mit viel Übersicht auf den freistehenden Ali Maboula Lukunku. Der Kongolese nahm Maß, bloß welches, und hämmerte die beste Möglichkeit in Hälfte zwei in die Wolken (68.). In der nächsten Aktion schien der 1,95m große Stürmer bereits verunsichert und anstatt von der Strafraumgrenze abzudrücken, legte er nochmals quer auf Jan Hochscheidt, der Mohamed El Berkani bedient und dieser im Abschluss in die Beine des WSV-Youngsters Marten schoß.
Die Angriffe von Aue waren jetzt zwar wieder zielstrebiger, allerdings auch viel zu verspielt. So witterten die Gäste nochmals Morgenluft. Der Abwehrriegel um Kapitän Tomasz Kos war aber zu kompakt und mit Pierre le Beau, der für Sebastian Glasner aufs Grün kam, nochmals verstärkt wurden, sodass die Taktik Ergebnishaltung bis zum Schluss Bestand hatte. Im zweiten Aufeinandertreffen behielten die Veilchen die Oberhand gewannen das wichtige Spiel gegen den Tabellennachbarn mit 1:0, obwohl die Mannen von Heiko Weber in der zweiten Hälfte merklich abbauten. "Am Anfang der Saison haben wir oftmals besser gespielt und waren aber nicht so erfolgreich. Heute war es entgegengesetzt", resümierte Trainer Rico Schmitt. (arn) |
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