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3. Liga 2009/10

Spielbericht

24. Spieltag - Mittwoch, 24.03.2010 - 18:30

FC Erzgebirge Aue - Dynamo Dresden 2:0 (2:0)

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Tomasz Kos, Thomas Paulus, René Klingbeil - Marc Hensel, Sven Müller, Jan Hochscheidt, Alban Ramaj - Sebastian Glasner, Eric Agyemang; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 64. Marco Stark für Jan Hochscheidt, 78. Manuel Hiemer für Sven Müller, 89. Thomas Birk für Eric Agyemang

Kader: Stephan Flauder, Bashiru Gambo, Patrick Sonntag, Skerdilaid Curri

Dynamo Dresden: Axel Keller, Jonas Strifler, Florian Jungwirth, Markus Palionis, Ronny Nikol, Lars Jungnickel, Aleksandro Petrovic, Gerrit Müller, Maik Kegel, Timo Röttger, Halil Savran; Trainer: Matthias Maucksch

Eingewechselt: 48. Maik Wagefeld für Gerrit Müller, 48. Thomas Hübener für Ronny Nikol, 48. Pavel Dobry für Maik Kegel

Kader: Benjamin Kirsten, Philipp Zeiger, Pavel Soltau, Robert Koch

Tore: 1:0 Eric Agyemang (Kopfball, 38. / Alban Ramaj); 2:0 Jan Hochscheidt (Linksschuss, 41. / Sebastian Glasner)

Schiedsrichter: Tim Sönder (Lübeck)

Zuschauer: 13200

Gelbe Karte: Thomas Paulus (3.), Marc Hensel (8.), Jan Hochscheidt (5., gesperrt) / Timo Röttger, Pavel Dobry

Rote Karte: Manuel Hiemer (90+5., Tätlichkeit) / -

Besondere Vorkommnisse: Nach dem Abpfiff Gelbe Karte für Timo Röttger (Dynamo Dresden) und Rote Karte für Manuel Hiemer (FC Erzgebirge Aue, Tätlichkeit).

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Es ist geschafft. Das im Vorfeld mit Spannung erwartete Sachsenderby ging völlig verdient an die Platzherren. Der nun viertplatzierte und zum fünften Mal in Serie ungeschlagene FC Erzgebirge Aue weist damit nur noch sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Osnabrück auf, hat zudem noch zwei Spiele weniger auf dem Konto. Daher richtet sich der Blick im Erzgebirge natürlich nur nach oben in Richtung Zweite Bundesliga. Souverän und mit der für einen Aufstiegsanwärter nötigen Effizienz erledigten die Veilchen ihre Aufgaben gleich im ersten Durchgang: Zwei echte Chancen wurden eiskalt genutzt.
Das Prestige-Duell, unter den Augen der Saisonrekordkulisse von 13.200, war sofort zündend und die Veilchen ließen vom Anpfiff an gar keine Zweifel aufkommen, wer hier das Sagen hat. Folge des umkämpften Auftakts: die erste gelbe Karte für Aue. Der Ex-Dresdner Marc Hensel foulte in der vierten Minute kurz vor der Strafraumgrenze Röttger, aber aus dem fälligen Freistoß machen die Dresdener nichts. Sechs Minuten später köpfte der aufgerückte Manndecker Thomas Paulus einen Eckball links vorbei. Ein Sturmlauf nach Maß und das obwohl der Auer Toptorjäger Najeh Braham, anhaltende Knieprobleme, und Flügelflitzer Nico Klotz, mit einem Magen-Darm-Virus, passen mussten. Dafür rückten Eric Agyemang und Sven Müller in die Anfangsformation. Aue war über die gesamten ersten 45 Minuten optisch überlegen, die Landeshauptstädter konnten nur reagieren. Nachdem Sven Müller Gäste-Keeper Keller, der an seiner alten Wirkungsstätte im Lößnitztal besonders heiß war, mit einem 25-Meter-Schuss prüfte, tauchte der erneut starke Mittelfeldspieler in der 17. Minute frei vor Keller auf, doch statt eines Torschusses legte er uneigennützig ab, leider ohne passenden Empfänger.
In der 27. Minute dann die erste nennenswerte Aktion von Dresden durch einen Schuss von Safran, der allerdings den Auer Kasten um einiges verfehlte. Völlig unbeeindruckt von der Minichance spielten die Lila-Weißen energischer und konzentrierter weiter. Leider war die Partie in dieser Phase geprägt durch viele hitzige Zweikämpfe und Spielunterbrechungen. Auch der eher unerfahrene Schiedsrichter Tim Sönder aus Lübeck zog sich den massiven Unmut der Auer Fans zu, nachdem er eine gefährliche Aktion gegen Jan Hochscheidt ab- und für Dynamo pfiff. Schon beeindruckend: Foulspiel mit dem Kopf gegen hohes Bein.
Das Derby selbst kam erst in der 38. Minute wieder in Schwung. Und wie: Kapitän Tomasz Kos semmelte einen Freistoß in den Sechzehner, wo Alban Ramaj den Ball per Kopf auf Eric Agyemang verlängerte. Der Ghanaer, am langen Pfosten stehend, köpfte fast schon locker-flockig in die linke, untere Ecke zur Auer Führung ein. Nur drei Minuten später folgte bereits die Entscheidung. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Sebastian Glasner landete zwar zunächst vor den Füßen von Nikol, doch der konnte den Ball nicht gegen den nachsetzenden Jan Hochscheidt behaupten. So lief der 22-Jährige allein auf Keller zu und erzielte aus zwölf Metern und quasi mit links seinen dritten Saisontreffer. Die Dresdner waren bedient und bei den Fans nahm dies unschöne Ausmaße an, es flogen die ersten Raketen aus dem Gästeblock.
Zur Beruhigung aller sorgte der Halbzeitpfiff. Allerdings fiel die Kabinenpredigt bei den Gästen eher kurz aus. Bereits acht Minuten später standen die Mannen von SGD-Trainer Maucksch schon wieder auf dem Grün. Kurios ging es auch weiter. Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff krempelte Maucksch sein System um: Kapitän Hübener beorderte er in die geschrumpfte Dreierabwehrkette, Wagefeld als zweiten Abräumer neben Jungnickel und Dobry in der Spitze neben Savran. Die erste Aktion gehörte auch Dobry - gelb nach Foulspiel. Der Wechselmarathon blieb auch weiterhin ohne Wirkung. Wieder deutliche Signale gaben die Dresdner Fans ab und zündeten Bengalos im eigenen Block. Wohl geblendet haute sich Dynamo in der 56. Minute fast selbst noch einen rein. Nach Jungwirth-Rückpass säbelte Keeper Keller über den Ball. Das Leder trudelte nur ganz knapp am Tor vorbei. Das Gelächter wäre nicht auszudenken gewesen.
Erst nach weit über einer Stunde und dem ersten Eckball für Dynamo, spielten die Gäste nun mit mehr Drang zum Tor und drückten Aue tief in die eigene Hälfte, doch Zählbares konnten die Gelb-Schwarzen nicht verbuchen. In der 77. Minute musste Aues Torhüter Martin Männel, der vor dem Spiel seine Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre bekannt gab, das erste Mal richtig aktiv werden, nachdem Strifler sich im Strafraum durchsetzte und den Ball in Richtung Tor knallte. Gegen heimstarke Auer reichte aber diese mittelmäßige Leistung nicht aus. Und somit blieb es beim 2:0 für den FC Erzgebirge. Es war kein schönes Spiel, aber für das Auer Publikum zumindest ein überaus erfolgreiches.
Den einzigsten Wermutstropfen für die Lila-Weißen gab es nach Spielschluss, als der eingewechselte Manuel Hiemer nach einer Unsportlichkeit noch die Rote Karte gezeigt bekam. Sein Opfer, Röttger, sah nur gelb. Nichts gesehen hat hingegen der Busfahrer des Dresdner Mannschaftsbusses beim Einparken. Die Wand des Pressegebäudes und die Heckscheibe des Busses sind nun zum Wiederaufbau freigegeben. (arn)