Wehen Wiesbaden: Erik Domaschke, Lukas Billick, Kai Gehring, Fabian Schönheim, Josip Landeka, Christian Kunert, Sebastian Reinert, Benjamin Hübner, Björn Ziegenbein, Marcel Ziemer, Aykut Öztürk; Trainer: Hans-Werner Moser
Eingewechselt: 74. Steffen Bohl für Aykut Öztürk, 89. Torge Hollmann für Sebastian Reinert, 90. Jovan Damjanovic für Marcel Ziemer
Kader: Marc Birkenbach, Benjamin Weigelt, Danko Boskovic, Kristjan Glibo
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Tomasz Kos, Thomas Paulus, René Klingbeil - Marc Hensel, Marco Stark, Alban Ramaj, Skerdilaid Curri, Manuel Hiemer - Najeh Braham; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 46. Nico Klotz für Manuel Hiemer, 56. Sebastian Glasner für Marco Stark, 70. Jan Hochscheidt für Pierre Le Beau
Kader: Michael Arnold, Sven Schaffrath, Sven Müller, Daniyel Cimen
Tore: 1:0 Björn Ziegenbein (Linksschuss, 20. / Aykut Öztürk); 2:0 Benjamin Hübner (Kopfball, 42. / Sebastian Reinert)
Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn)
Zuschauer: 3765
Gelbe Karte: Björn Ziegenbein, Sebastian Reinert / Pierre Le Beau (2.), Marco Stark (4.), Najeh Braham (4.), Marc Hensel (3.), Alban Ramaj
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Nach zwei Siegen nacheinander sind die Veilchen eigentlich mit viel Selbstbewusstsein zum SV Wehen Wiesbaden gereist, kamen aber mit einer deftigen Enttäuschung im Gepäck wieder. Gegen den Zweitligaabsteiger verlor der FC Erzgebirge mit 0:2 am Ende wohl auch verdient. Rico Schmitt, der bei der mangelnden Chancenverwertung seiner Offensive und die Fahrlässigkeit in der Hintermannschaft tatenlos zusehen musste, waren die Systemumstellungen zum wiederholten Male zum Verhängnis geworden. FCE-Präsident Bernd Keller war sichtlich angefressen vom Spielerroulette seines Chefcoach: "Unsere Mannschaft muss offensiver ausgerichtet werden. Im Mittelfeld standen einfach zu viele Leute rum."
Dabei sah es für die in orange spielenden Auer zu Beginn nicht ganz so schlecht aus. Pierre le Beau setzte sich nach drei gespielten Minuten auf der rechten Seite durch, passte auf Najeh Braham, der den am langen Pfosten postierten Skerdilaid Curri bediente. Doch die Hereingabe und die frühe Chance zur Führung verpasste der Dribbelkünstler haarscharf. Aber auch die Gastgeber versprühten gleichmal gefährliche Duftmarken. So landete im Gegenzug ein Kopfball von Gehring nach einer Reinert-Ecke nur knapp neben dem Gehäuse von Martin Männel. In der 20. Minute war Aues Schlussmann jedoch geschlagen. Nach einem langen Freistoßabschlag seines Gegenpart im Tor des SVWW landete die Kugel bei Ziemer, der das Kopfballduell gegen Tomasz Kos gewann und so Ziegenbein bedienen konnte und nach einem Doppelpass mit Öztürk zog dieser eiskalt ab. Martin Männel war mit den Fingerspitzen zwar noch dran, eine entscheidende Richtungsänderung konnte er dem Ball jedoch nicht mehr geben, sodass das Leder im langen Eck einschlug.
Die unbeeindruckten Veilchen spielten weiter nach vorn und blieben das engagiertere Team: Eine Kombination über Alban Ramaj, der nach seiner Bauchmuskelzerrung wieder in der Startelf zu finden war, und Skerdilaid Curri beendete Manuel Hiemer mit einem Schuss über das Tor (24.) - Hensels Kracher aus 25 Metern ging ebenfalls knapp am Gebälk vorbei (33.). Die größte Chance zum Ausgleich vergab allerdings Alban Ramaj in der 37. Minute, als er nach Vorarbeit von René Klingbeil aus drei Metern am SV-Keeper Domaschke scheiterte. "Es ist ja nicht so, dass wir uns keine Chancen erspielen, aber der Ball muss auch mal energisch genug über die Linie gedrückt werden", ärgerte sich Trainer Rico Schmitt über das alte Leid der Veilchen.
Und statt des möglichen Ausgleichs mussten die von ca. 200 lila-weißen Schlachtenbummler unterstützten Auer kurz vor der Halbzeitpause das zweite Gegentor hinnehmen. Nach einem langen Freistoß von Reinert war Hübner eher am Ball als Martin Männel, der sich total verschätzte und nur noch in das Knäuel zwischen Tomasz Kos und Ziegenbein hineinsprang. Der Ball indes zappelte zum zweiten Mal im Netz. Man war ein nicht von der handzuweisendes Opfer der Effektivität des Gastgebers - zack, zack und es stand 2:0.
Nach dem Seitenwechsel öffnete Rico Schmitt mit der Hereinnahme von Nico Klotz das Spiel, während der Gastgeber auf Konter lauerte. Die besseren Möglichkeiten hatte aber weiterhin der SV Wehen Wiesbaden: Ziemer traf den linken Pfosten (54.). Drei Minuten später war Öztürk allen Auern enteilt und auch nicht durch ein Trikotziehen von Alban Ramaj, was zum Glück ohne Folgen für den bereits gelbverwarnten Ex-Emdener blieb, zu stoppen. Im zweiten Nachsetzen war Alban Ramaj dann doch noch auf fairem Weg der sichere Sieger. Die Bemühungen bei den Veilchen waren durchaus in der zweiten Halbzeit zu erkennen, allein die Mittel blieben begrenzt. Sogar der eingewechselte Sebastian Glasner, der zwar kämpferisch weit hervor stach, brachte keine neuen Impulse im Spiel nach vorn. Die erhoffte Aufholjagd blieb zudem wegen der Ideenlosigkeit der im Mittelfeld agierenden Akteure schon im Keim stecken. Da half auch das Mitwirken des mittlerweile aufgerückten Abwehrchefs nichts.
Schlimmer noch, hinten stand man nun offen wie ein Scheunentor. So war es der Unkonzentriertheit des eingewechselten Bohl (79.) sowie auch die von Schönbein (86.) zu verdanken, dass das dritte Tor für die Hausherren nicht mehr fiel. Schiedsrichter Arne Aarnink, der aus Sicht der Gäste sehr heimlastig (fünf fragwürdige gelbe Karten gegen Aue) sein Regelwerk zur Schau stellte, pfiff die Darbietung dann pünktlich ab. "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, durch zwei ruhende Bälle, haben uns dadurch selbst geschlagen", so Rico Schmitt nach dem Schlusspfiff und fügte ernüchternd hinzu: "Es war absolut unnötig, dass wir als Verlierer vom Platz gehen. Jetzt stehen wir wieder an derselben Stelle, wo wir schon nach der 0:3-Niederlage in Dresden standen." Die Chance zur Wiedergutmachung gibts bereits am kommenden Sonnabend. Gegen Spitzenreiter Sandhausen können die Veilchen dann im heimischen Erzgebirgsstadion zugleich zeigen, ob sie das Potenzial haben, im oberen Tabellendrittel mitzumischen, oder ob sie, wie es Skerdilaid Curri im MDR-Interview äußerte, zurecht im Mittelfeld der Tabelle rangieren. Ein richtungsweisendes Spiel für den gesamten Verein. (arn) |
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