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3. Liga 2009/10

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 03.10.2009 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Jahn Regensburg 3:1 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Tomasz Kos, Thomas Paulus, Sven Schaffrath - Marc Hensel, Nico Klotz, Skerdilaid Curri, Jan Hochscheidt - Eric Agyemang, Sebastian Glasner; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 15. Pierre Le Beau für Sven Schaffrath, 74. Patrick Sonntag für Eric Agyemang, 86. Manuel Hiemer für Jan Hochscheidt

Kader: Stephan Flauder, Marco Stark, Sven Müller, Bashiru Gambo

Jahn Regensburg: Rouven Sattelmaier, Stefan Jarosch, Marcel Hagmann, Alexander Maul, Stefan Binder, Tobias Zellner, Tobias Schlauderer, Marco Haller, Denis Berger, Petr Stoilov, Jürgen Schmid; Trainer: Markus Weinzierl

Eingewechselt: 46. Anton Shynder für Marco Haller, 58. Sebastian Kreis für Denis Berger, 74. Nico Beigang für Jürgen Schmid

Kader: Patrick Wiegers, Florian Hörnig, David Romminger, Patrick Würll

Tore: 1:0 Eric Agyemang (Rechtsschuss, 31. / Nico Klotz); 2:0 Sebastian Glasner (Linksschuss, 57. / Jan Hochscheidt); 3:0 Thomas Paulus (Linksschuss, 61. / Skerdilaid Curri); 3:1 Nico Beigang (Kopfball, 85. / Sebastian Kreis)

Schiedsrichter: Florian Steinberg (Korntal-Münchingen)

Zuschauer: 8400

Gelbe Karte: René Klingbeil (3.) / Marco Haller, Stefan Binder, Anton Shynder

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Thomas Paulus Worte nach dem 3:1 gegen den bisherigen Tabellenführer Jahn Regensburg bringen es auf den Punkt: "Wir haben einen guten Lauf!" Und was für Einen. An den vergangenen sechs Spieltagen verließen die Veilchen fünf Mal als Sieger den Rasen. In der Tabelle heißt das Platz vier - punktgleich mit dem Tabellenzweiten Offenbach. Zufriedenheit in allen Gesichtern, das sah man nach dem Schlussakkord von Schiedsrichter Florian Steinberg. Erleichterung machte sich auch bei Eric Agyemang und Sebastian Glasner breit, die für die gesperrten und in den Blöcken A/B sowie O/P mit den Fans zusammenfeierten Alban Ramaj und Najeh Braham erfolgreich in die Breche gesprungen sind und mit ihren Toren den Grundstein für den vierten Heimsieg gelegt haben. Außer den zwei personellen Änderungen im Sturm vertraute Trainer Rico Schmitt, der aufgrund von dem mit Kreislaufproblemen im Auer Klinikum befindlichen Co-Trainer Kämpfe nun mit dem Teammanager der Amateure Günter Boroczinski auf der Trainerbank über die Wechselstrategie philosophierte, derselben Elf aus den zwei vergangenen siegreichen Partien.
Jahn Trainer Markus Weinzierl veränderte seine Aufstellung ebenfalls auf zwei Positionen. So kehrten der zuletzt grippegeschwächte Berger und Schmid zurück ins Team. So richtig in Fahrt kamen die Regensburger, welche erst Samstagfrüh die Reise nach Aue antraten, nicht wirklich. Aue machte von Beginn an Druck und schnürte die Gäste aus der Oberpfalz fast in ihre eigene Hälfte ein. In der sechsten Minute zappelte der Ball sogar im Netz. Doch nach herrlicher Kombination über Tomasz Kos und der Weiterleitung von Sven Schaffrath per Kopf auf Jan Hochscheidt, der mit einem Lupfer Jahn-Keeper Sattelmaier überwand, schallte die Freude der 8.400 Zuschauer nur kurz. Der Schiedsrichterassistent sah korrekterweise eine Abseitsstellung des Torschützen. Auch vier Minuten später hing sein Fähnchen erneut im Wind und monierte eine Abseitsstellung von Sebastian Glasner, der nach Flanke von Marc Hensel das Leder bemerkenswert über die Linie köpfte.
Die Lunte brannte und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ein reguläres Tor den gemeinen Fan in einem länger anhaltenden Freudentaumel versetzen sollte. Vom Tabellenführer sah man bisweilen nichts, doch in der 25. Minute hätte Schmid durch einen Konter den Spielverlauf auf den Kopf stellen können. Nach einem Berger-Pass setzte er sich zunächst gegen Nico Klotz und Jan Hochscheidt durch, schoss dann Klotz mustergültig ab und fand im Nachschuss seinen Meister in Martin Männel. Nicht allzu geschockt von der Riesenmöglichkeit des Jahn, spielten die Lila-Weißen hoch konzentriert und engagiert weiter nach vorn und kamen zu guten Möglichkeiten. Eine davon nutzte Eric Agymang endlich zur verdienten Auer Führung. Nachdem René Klingbeil, der durch den verletzungsbedingten Ausfall von Sven Schaffrath (Pierre Le Beau kam in der 16. Minute in die Partie) die Abwehrseite wechselte, von der linken Außenbahn auf den langen Pfosten flankte, schien das Objekt der Begierde zunächst ins Toraus zu gehen, doch der pfeilschnelle Nico Klotz setzte sich gegen seinen Kontrahenten Binder durch, köpfte den Ball ans Aluminium, von wo er genau vor die Füße von Eric Agyemang sprang. Der Ghanaer ließ sich diese Einladung nicht nehmen und stocherte den Ball aus drei Metern über die Linie (31.).
Die Veilchen blieben danach weiter am Drücker und hatten mehr Spielanteile und gute Möglichkeiten die Führung auszubauen. Doch verpasste der heuer selbstbewusste Sebastian Glasner per Hacke (34.) wie auch Pierre Le Beau völlig freistehend per Kopf (36.) das Torkonto zu erhöhen, was beinahe zum Verhängnis wurde. Das Ur-Gestein der Regensburger, Stoilov, hatte nämlich in der 38. Minute die beste Möglichkeit zum Ausgleich auf dem Fuß, als er nach Zuspiel von Schmid im Strafraum Thomas Paulus austanzte und dann zum Glück für Aue das Leder ans Lattenkreuz nagelte. So ging es mit einer souveränen Leistung der Auer, jedoch mit einer dünnen Führung in die Pause.
Aus der kam der rotgefährdete Regensburger Haller nicht wieder. Shynder nahm dessen Platz ein und trat sprichwörtlich in seine Fußstapfen. Keine Minute war gespielt, da sah der frische Mann nach einem Foulspiel an Pierre Le Beau ebenfalls gelb und reihte sich in die Hackerkünste von Haller nahtlos ein. Die Rothosen konnten sich des immensen Drucks von Aue nur noch mit Fouls helfen. Die passende Antwort hatten die Veilchen auch gleich parat. Der auffällige Jan Hochscheidt machte mit Jarosch kurzen Prozess und führte ihn mit einem sehenswerten Dribbling an der Strafraumgrenze gnadenlos vor. Nach zwei, drei Übersteiger behielt er den Durchblick und passte entlang der Grundlinie genau auf den im Fünfmeterraum lauernden Sebastian Glasner, der per Hackentrick Torwart Sattelmeier und Binder nur als Statisten abstempelte (57.). "Es tut gut für Kopf, fürs Herz und für alle, die an mich geglaubt haben", so das Statement des frischgebackenen Torschützen, der vor exakt einem Jahr seine beiden einzigsten Tore für die Veilchen in der dritten Liga schoss. Damals hieß der Gegner Wacker Burghausen sowie Jahn Regensburg.
Vier Minuten später schien das Toreschießen mit einer kurzen Eckstoss-Variante noch einfacher. Jan Hochscheidt spielte den Eckball von rechts auf den heraneilenden Skerdilaid Curri, dessen Flanke über die gesamte Jahnabwehr verwandelte Thomas Paulus unbedrängt aus kurzer Distanz zum 3:0. Ein Riesenspiel gegen den Spitzenreiter, das mit Laolas von den Rängen untermauert wurde. Angesteckt von der entspannten Atmosphäre schalteten die Auer Akteure ein paar Gänge runter, sodass sich in den Schlussminuten leider noch individuelle Fehler einschlichen. Gegen die Schüsse von Shynder (66.) und Binder (78.) behielt Martin Männel noch die Oberhand, allerdings war er beim Kopfball des eingewechselten Beigang machtlos (85.). Zudem haben ihn seine Vorderleute, Thomas Paulus sowie René Klingbeil, gänzlich im Stich gelassen.
Sei's drum. Die Ergebniskorrektur trübte an diesem Samstagnachmittag keineswegs die Stimmung und es blieb ein wahrlich begeisterndes Fußballfest. Trainer Rico Schmitt trat nach dem Abpfiff dennoch kräftig auf die Euphoriebremse: "Das Träumen überlassen wir anderen. Wir haben jetzt zwei Mal den Spitzenreiter bezwungen. Damit ändern sich künftig die Konstellationen. Jetzt wollen uns die anderen Mannschaften ärgern." Nun wartet in 14 Tagen erneut ein Heimspiel auf die Veilchen. Ein Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt soll dann den Lauf fortsetzen. (arn)