SpVgg Bayreuth: Sebastian Kolbe - Luke Hemmerich, Tobias Weber, Edwin Schwarz, Dennis Lippert - Agyemang Diawusie, Eroll Zejnullahu, Tim Latteier, Martin Thomann - Christoph Fenninger, Markus Ziereis; Trainer: Julian Kolbeck
Eingewechselt: 53. Cemal Kaymaz für Christoph Fenninger, 53. Jann George für Martin Thomann, 53. Marcel Götz für Luke Hemmerich, 60. Stefan Maderer für Markus Ziereis, 66. Daniel Steininger für Marcel Götz
Kader: Luca Petzold, Nico Moos, Moritz Heinrich, Tobias Stockinger
Spielbericht: Tashchy antwortet Fenninger: Turbulentes Remis zwischen Bayreuth und Aue
In einer Partie mit zwei grundsätzlich verschiedenen Hälften trennten sich am Ende Absteiger SpVgg Bayreuth und Erzgebirge Aue mit einem 3:3. Auf beiden Seiten traf je ein Spieler doppelt. Bei der SpVgg Bayreuth nahm Interimstrainer Julian Kolbeck im Vergleich zum 0:1 gegen Borussia Dortmund II fünf Wechsel vor: Kolbe (Tor), Schwarz, Diawusie, Zejnullahu und Thomann rotierten für Keeper Zahaczewski, Felix Weber (gesperrt), Kirsch, Steininger und George rein. Die beiden Letztgenannten nahmen auf der Bank Platz. Aue-Coach Pavel Dotchev setzte gegenüber dem 0:3 gegen den FC Ingolstadt auf Majetschak, Jakob, Gorzel und Knezevic. Jonjic fehlte gesperrt (5. Gelbe), Burger, Rosenlöcher und Schikora erlebten den Anpfiff von der Bank aus.
Bei sommerlichen Temperaturen erwischten der FCE den besseren Start. Die Auer ließen Ball und Gegner laufen, Stefaniak hatte bei einer ersten Chance in der 6. Minute sein Visier aber zu hoch eingestellt, sein Abschluss ging zwar über SpVgg-Goalie Kolbe, aber auch über das Bayreuther Tor. Zwar hatte auch die Altstadt in der Offensive ihre Aktionen, doch Gefahr entstand eigentlich nur aus Standardsituationen. Zejnullahu probierte es einmal nach einer kurz ausgeführten Ecke (18.) und in der 32. Minute mit einem Freistoß aus gefährlicher Situation. Beim ersteren Mal war FCE-Keeper Männel auf dem Posten, beim letzteren Mal strich der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Das war's dann aber auch von Bayreuth. Vielmehr baute Aue mit zunehmender Spieldauer immer weiter Druck auf und schnürte Bayreuth phasenweise am eigenen Strafraum ein. Die Führung war nur eine Frage der Zeit und fiel in der 39. Minute: Eine weite Flanke aus dem rechten Halbfeld konnte Stefaniak relativ unbedrängt einköpfen. Mit dem 1:0 für die Veilchen ging es auch in die Kabinen.
Wie verwandelt kam die SpVgg Bayreuth aus der Pause. Das Schlusslicht drückte von Wiederanpfiff weg auf den Ausgleich, Diawusie ließ diesen in der 48. Minute aber liegen. Doch die Altstadt ließ sich nun nicht mehr von ihrem Ziel abbringen. Nur wenige Sekunden nach der Diawusie-Chance passte Ziereis von rechts nach innen. Im ersten Versuch scheiterte Fenninger per Direktabnahme noch an Männel. Doch gedankenschnell köpfte Fenninger den Abpraller zum 1:1 ins Tor (49.). Und keine 60 Sekunden später schlug Tobias Weber aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in die Spitze. Diesen erlief Fenninger, nahm das Spielgerät mit und ließ auch Männel keine Chance - 2:1 (50.). Binnen turbulenten fünf Minuten hatte die SpVgg das Ergebnis gedreht. Im Anschluss nutzten beide Trainer die noch verbliebene Zeit für personelle Wechsel. Besonders Bayreuth nutzte sein Kontingent schnell aus. Allerdings auch aus der Not heraus. Denn der in der 53. Minute gekommene Götz prallte nur kurz nach seiner Einwechslung unglücklich mit dem Kopf gegen das Knie von Keeper Kolbe. Der Verteidiger machte zwar noch ein paar Minuten weiter, doch in der 66. Minute musste er dann doch wieder runter, Steininger kam rein. Auch Dotchev verhalf noch einigen Akteuren zu Spielzeit. Darunter litt natürlich auch das Geschehen auf dem Rasen. Dass es für beide Teams nur noch um die sprichwörtliche "goldene Ananas" ging, war der Partie nun anzumerken. Die Akteure gingen nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Werke, so boten sich hüben wie drüben Chancen. Aue stemmte sich noch einmal gegen die drohende Pleite und ein Mann sorgte dann doch noch für ein versöhnliches Ergebnis: Denn wie Fenninger hatte bei Aue auch Tashchy zwei Erfolgserlebnisse vorzuweisen: In der 85. Minute köpfte der 29-Jährige eine Schikora-Flanke ein, in der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelte er eine Flanke von Danhof zum 3:3-Endstand (90.+3). Beide Teams gehen nun in die Sommerpause, für Aue, das in der Liga verbleibt, steigt am 4. August der Start in die Saison 2023/24. (kicker)