Alemannia Aachen: Marcel Johnen - Mika Hanraths, Jan-Luca Rumpf, Felix Meyer - Nils Winter, Soufiane El-Faouzi, Bentley Baxter Bahn, Sasa Strujic - Anton Heinz, Lukas Scepanik, Kevin Goden; Trainer: Heiner Backhaus
Eingewechselt: 78. Leandro Putaro für Kevin Goden, 86. Ulrich Bapoh für Bentley Baxter Bahn, 86. Lamar Yarbrough für Sasa Strujic, 86. Thilo Töpken für Anton Heinz, 89. Ismail Harnafi für Nils Winter
Kader: Elias Bördner, Aldin Dervisevic, Florian Heister, Julian Schwermann
Spielbericht: Bär im Alleingang: Aachen dominiert und verschenkt doch drei Punkte
Über 90 Minuten war Aachen gegen Aue die bessere Mannschaft. Weil die Alemannia aber die Tore nicht machte und der FC Erzgebirge den eiskalten Bär vorne drin hatte, bleibt der Tabellenführer makellos. Trainer Heiner Backhaus tauschte nach dem späten Nackenschlag zur 1:2-Niederlage bei Energie Cottbus nicht und vertraute der gleichen Startelf. "Wir wollen aufsteigen", hatte Aue-Coach Pavel Dotchev vor dem 2:0-Sieg im Sachsenderby gegen Dynamo Dresden angekündigt - und bislang spielen die Veilchen auch eine makellose Saison mit 3 Siegen aus drei Spielen. Dementsprechend wenig Grund für Veränderung gab es bei den Gästen, allein der angeschlagene Stefaniak wurde durch Seitz ersetzt.
Die Hausherren brauchten genau 35 Sekunden um den Respekt vor den punktetechnisch perfekten Auern abzuschütteln, da zappelte der Ball schon im Netz der Veilchen. Nach Einwurf von Winter schweißte El-Faouzi den Abpraller ins rechte Eck vorbei am machtlosen Männel. Und Aachen spielte munter weiter, während Aue völlig überrumpelt gar nicht ins Spiel fand. Spielerisch hatten die Veilchen nichts entgegenzusetzen, ließen wenn es darauf ankam aber auch erstmal keine weiteren Abschlüsse zu. Aue kämpfte sich dann langsam ins Spiel, was dem Unterhaltungswert nicht unbedingt gut tat - die Kontrahenten verkeilten sich im Mittelfeld. Und dass bis tief in die erste Hälfte, erst Majetschak (30.), Hanraths (33.) und vor allem El-Faouzi (33.) sorgten wieder für etwas Betrieb in den Sechzehnern. Nach einem frechen Scepanik-Versuch aus 30 Metern, den Männel gerade so parieren konnte, war Pause (45.+1). Mit dem leistungsgerechten 1:0 ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel standen mit Sijaric und Fallmann zwei frische Kräfte im weißen Aue-Trikot auf dem Rasen, außerdem musste der angeschlagene Männel im Tor ersetzt werden. Wirklich steigern konnten sich die Gäste spielerisch zwar nicht, dafür verteilte Aachens Keeper Johnen plötzlich Geschenke. Als der Schlussmann gegen Sijaric viel zu spät sein Tor verließ, half noch der Pfosten (54.), vier Minuten später ließ sich Bär die Gelegenheit aber nicht nehmen, als ein Sijaric-Kopfball Johnen durch die Finger flutschte - der Ausgleich. Die Alemannia musste sich kurz schütteln, dann spielte aber nur noch Aachen. Winter (61.), Strujic (64.), El-Faouzi (73.), Scepanik (74.), Goden (78.): Die Chancen der Hausherren häuften sich - und doch fehlten beim letzten Pass immer entscheidende Zentimeter oder beim Abschluss die Präzision. Aue konnte von Glück reden, das die Schlussphase beim Spielstand von 1:1 hereinbrach. Umso bitterer für die Gastgeber, das Bär den Spielverlauf in der 84. Minute auf den Kopf stellte. Ein feiner Tashchy-Pass setzte den Stürmer in Szene, eiskalt vollendete Bär im kurzen Eck zum 2:1-Endstand. So bleibt der FC Erzgebirge trotz eines schwachen Auftritts makellos und fügt der Alemannia die zweite Niederlage in Folge zu. Nach der Länderspielpause empfängt Alemannia Aachen Viktoria Köln am Sonntag. Am gleichen Tag gastiert Arminia Bielefeld bei Erzgebirge Aue. (kicker)