FC Hansa Rostock: Benjamin Uphoff - Ahmet Gürleyen, Franz Pfanne, Damian Roßbach - Nico Neidhart, Marco Schuster, Felix Ruschke, Jonas Dirkner, Cedric Harenbrock - Ryan Naderi, Sigurd Haugen; Trainer: Bernd Hollerbach
Eingewechselt: 70. Nils Fröling für Cedric Harenbrock, 78. Adrien Lebeau für Jonas Dirkner
Kader: Max Hagemoser, Benno Dietze, Antonio Jonjic, Christian Kinsombi, Dominik Lanius, Jan Mejdr, Kevin Schumacher
Spielbericht: Gürleyen lässt Hansa spät jubeln: Rostock holt drei wichtige Punkte in Aue - Veilchen stolpern zum zweiten Mal in Folge
Ganz später Befreiungsschlag für Hansa Rostock: Erst in der Nachspielzeit gelang der Kogge in Überzahl der viel umjubelte Treffer zum 2:1 bei Erzgebirge Aue. Die Hausherren kassierten die zweite Niederlage in Folge. Nach dem Weckruf in der Vorwoche in Form der 0:2-Niederlage bei Viktoria Köln hoffte Aues Trainer Pavel Dotchev auf eine Reaktion seiner auf vier Positionen veränderten Startaufstellung. Fallmann, Hoffmann und Jakob rückten neu in die zuletzt anfällige Abwehr (für Burghardt, Nkansah und Rosenlöcher), Clausen ersetzte zudem Sijaric (alle Bank). Hansa-Coach Bernd Hollerbach reagierte mit zwei Wechseln auf die 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt, mit der es die Kogge verpasst hatte, den ersten Saisonsieg vom 7. Spieltag zu vergolden. Nach seinem Patzer in Ingolstadt musste Innenverteidiger Rossipal dieses Mal krankheitsbedingt weichen, für ihn startete Pfanne. Zudem ersetzte Harenbrock in der ersten Elf Lebeau (Bank).
Die Reaktion der Hausherren auf den enttäuschenden Auftritt bei der Viktoria in der Vorwoche sah zunächst recht vielversprechend aus. Nach den ersten Minuten des Abtastens sorgte Jakob artistisch für die relativ frühe Führung - mit etwas Mithilfe von Rostock-Keeper Uphoff. Letzterer verschätzte sich bei einer Flanke und flog unter dem Ball durch, woraufhin Jakob in der Luft stehend mit links den Ball über die Linie bugsierte (12.). Im Anschluss drückten die Veilchen sofort auf den zweiten Treffer, immer wieder kam Aue über die Flügel zu gefährlichen Aktionen, beispielsweise beim Abschluss von Tashchy (16.) oder dem abgeblockten Schuss von Bär (21.). Erzgebirge lag verdient in Führung - und musste kurz darauf doch den Ausgleich hinnehmen. Rostock wurde in der 24. Minute durch Naderi erstmals gefährlich, das Tor machte dann Haugen in der 32. Minute, als der Norweger eine Hereingabe volley in die Maschen hämmerte und eine etwas passivere Phase der Gastgeber bestrafte. Aue versuchte mit einem gefährlichen Kopfball von Stefaniak knapp über die Latte zu antworten (39.), doch es ging mit dem 1:1 in die Kabinen.
Und Rostock ärgerte den vor dem Spieltag Tabellendritten auch nach dem Seitenwechsel. Die Partie war nun ähnlich wie in der zweiten Spielphase der ersten Halbzeit ausgeglichen. Harenbrock sorgte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff mit einem Pfostentreffer für den nächsten Schreckmoment für Aue, die Kogge setzte auch weitere Nadelstiche in der Offensive. Die Heimfans im Erzgebirge wurden dagegen etwas nervös. Aue schaffte es nur noch selten, sich aus dem Spiel heraus zwingende Torchancen zu erspielen, so plätscherte das Spiel teilweise etwas vor sich hin. Gefährlich wurde es in der 59. Minute durch einen Freistoß von Stefaniak, den Uphoff allerdings im Torwarteck über die Latte lenkte. Oder durch Fallmann, der - vermutlich selbst etwas überrascht - aus kurzer Distanz freistehend vor dem Hansa-Tor vergab (65.). Dann änderte ein Foul die Kräfteverhältnisse schlagartig. Loune kassierte seine zweite Gelbe Karte (74.) und musste das Feld verlassen - Rostock hatte von nun an in Überzahl mehr vom Spiel, presste höher und machte Druck. Bei einer Doppelchance reagierte aber Männel im Auer Tor stark (84.). Hansa blieb dran, eine Ecke in der Nachspielzeit brachte letztlich die späte Entscheidung. Gürleyen köpfte eine Ecke des eingewechselten Lebeau am Fünfer wuchtig ins Netz und ließ den Gästeblock explodieren. Aue hatte in Unterzahl keine Antwort mehr parat, Hansa durfte also den ersten Sieg in Aue seit 57 Jahren und wichtige drei Punkte feiern, die die Kogge immerhin weg von den Abstiegsplätzen und auf Platz 14 spülen. Aue verpasst es dagegen, am neuen Spitzenreiter Sandhausen (2:1 gegen Mannheim) dran zu bleiben. Weiter geht es für Aue am kommenden Sonntag zunächst im Landespokal gegen den VfB Annaberg, ehe das Team am 18. Oktober um 19 Uhr bei Waldhof Mannheim zu Gast ist. Rostock ist in der kommenden Woche ebenfalls im Landespokal gefordert, am Samstag spielt die Mannschaft gegen die TSG Neustrelitz. Anschließend trifft Hansa am 19. Oktober um 14 Uhr auf Alemannia Aachen. (kicker)