Waldhof Mannheim: Jan-Christoph Bartels - Lukas Klünter, Marcel Seegert, Henning Matriciani, Sascha Voelcke - Adrian Fein, Janne Sietan, Seyhan Yigit, Martin Kobylanski, Nicklas Shipnoski - Terrence Boyd; Trainer: Bernhard Trares
Eingewechselt: 57. Samuel Abifade für Martin Kobylanski, 76. Maximilian Thalhammer für Terrence Boyd, 76. Kelvin Arase für Seyhan Yigit, 86. Kennedy Okpala für Nicklas Shipnoski
Spielbericht: Boyd und zwei Jokertore: Mannheim straft ideenloses Aue ab
Der SV Waldhof Mannheim hat zum Auftakt des 10. Spieltags einen weiteren Befreiungsschlag gelandet. Gegen einen ideenlosen FC Erzgebirge Aue setzten sich die Kurpfälzer dank eines leidenschaftlichen Auftritts mit 3:0 durch. Nach der 1:2-Niederlage im Kurpfalz-Derby gegen Sandhausen, der ersten nach seinem Comeback beim Waldhof, musste Mannheims Trainer Bernhard Trares seine Mittelfeldzentrale umbauen: Für Rieckmann (Gelb-Rot-Sperre) und Benatelli (angeschlagen nicht im Kader) spielten Fein und Sietan, der sein Profidebüt gab. Außerdem nahm Youngster Yigit rechtsaußen den Platz von Abifade ein. Auf der Gegenseite war Aue-Coach Pavel Dotchev ebenfalls zu Veränderungen gezwungen. Im Vergleich zum 1:2 gegen Rostock, bereits der zweiten Pleite nacheinander, mussten die Veilchen auf Loune (Gelb-Rot-Sperre) und Top-Torjäger Bär (nach Verletzung nicht im Kader) verzichten. Sie wurden vertreten von Majetschak und Bornschein.
Mannheim hatte sich offensichtlich etwas vorgenommen und setzte Aue von Anpfiff weg mit großem Laufaufwand und viel Intensität unter Druck. Keine zwei Minuten waren gespielt, da wäre die Leidenschaft der Hausherren beinahe schon belohnt worden, Boyd schoss aus der Drehung allerdings knapp am Pfosten vorbei. Auch danach setzte der Waldhof die Gäste unter großem Druck und gewann immer wieder weit vorne die Bälle, jedoch noch ohne wirklich gefährlich zu werden. Lange Zeit hatte Aue arge Probleme, sich nach vorne zu kombinieren und wusste mit dem Ball nur wenig anzufangen. Erst nach 20 Minuten fanden die Veilchen bessere Lösungen gegen das Mannheimer Pressing, es boten sich nun einige Räume in der Offensive. Doch fehlte es im letzten Drittel an Inspiration, um sich klare Chancen herauszuspielen. Flanken blieben das Mittel der Wahl bei den Gästen, die damit dem Waldhof keine großen Probleme bereiteten. Eine zwischenzeitliche Auer Druckphase beendete schließlich der umtriebige Boyd, als er auf Vorarbeit von Kobylanski per Kopf eiskalt zum 1:0 traf (32.). Die Hausherren nutzten den Schwung des Führungstreffers und übernahmen das Kommando. Kurz vor der Pause bot sich den Gastgebern gleich eine Dreifachchance, um die Führung noch auszubauen. Doch erst parierte Männel stark gegen Boyd und Kobylanski, ehe Boyd den Ball mit der Hacke ans Außennetz setzte (45.). So ging es mit einer ob ihres engagierten Auftritts verdienten Mannheimer Führung in die Kabinen.
Auch nach der Pause blieb das Spiel der Veilchen ideenlos, sodass Mannheim in der Defensive wenig Mühe hatte. Da bei den Hausherren zunehmend die Kräfte für schnelle Umschaltsituationen schwanden, verflachte das Spielniveau zunehmend. Erst in der 74. Minute belebte Pepic die Partie neu, vergab aus bester Position aber die Großchance zum Ausgleich. Mannheim war nun gewarnt - und setzte die entscheidenden Nadelstiche. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung nahm Arase einen Chipball von Voelcke im Strafraum an und stocherte die Kugel im Fallen zum 2:0 ins Netz (78.). Es war die Vorentscheidung, denn bis auf einen Schuss von Jakob, den Jubilar Seegert in seinem 300. Pflichtspiel für den Waldhof aus kurzer Distanz blockte (90.+1), blieben die Veilchen ohne weiteren Abschluss. Den Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Okpala, der nach einer Ecke von Aue ein Solo über den halben Platz sicher zum 3:0-Endstand verwandelte (90.+4). Während die Waldhöfer damit den dritten Sieg im fünften Spiel unter Trainer Bernhard Trares feiern durften (inklusive einem Remis), rutscht Erzgebirge Aue mit der dritten Niederlage in Serie weiter in die Ergebniskrise. Die nächste Chance zur Trendwende bietet sich den Veilchen aber während der nun anstehenden englischen Woche bereits am Dienstag (19 Uhr) im Ost-Duell mit Aufsteiger Energie Cottbus. Zur gleichen Zeit ist Mannheim bei der Zweitvertretung des BVB gefordert. (kicker)