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VfB Stuttgart II - FC Erzgebirge Aue 'Weniger ist manchmal mehr'

Lange vermisst: Die gekreuzten Hämmer nach einem Sieg!
Lange vermisst: Die gekreuzten Hämmer nach einem Sieg!
Nach einem VfB-Freistoß kontert Aue schnell: Marvin Stefaniak ist auf der linken Seite durch und flankt an den langen Pfosten, wo Marcel Bär aus kurzer Distanz vollendet. Damit wäre eigentlich alles gesagt, was das Spiel betrifft. Kein billiges Gegentor gefressen, Niederlagenserie gestoppt, drei Punkte eingefahren und Friede, Freude, Eierkuchen?! So recht mag man an eine Trendwende nicht glauben.
 
Das Tor des Tages von Marcel Bär sollte für das Erfolgserlebnis reichen.
Das Tor des Tages von Marcel Bär sollte für das Erfolgserlebnis reichen.

Auch gibt es (noch) sehr viele Reibungspunkte im Team, wie an den zahlreichen Wortgefechten zwischen Marcel Bär und Mirnes Pepic beobachtet werden konnte. Da war die Aussprache unter der Woche noch nicht gänzlich zu Ende geführt gewesen. Das Wichtigste jedoch, der FC Erzgebirge durchbricht seine Sieglosserie und holte nach vier Pleiten endlich etwas Zählbares. “Ich war müde davon, zu hören, dass wir gut spielen, aber andauernd verlieren”, unterstrich Pavel Dotchev sein etwas anderes Vorgehen, welches mit seinem 50. Sieg in der 3. Liga an der Seitenlinie beim Kumpelverein erfolgreich endete. So gab es für die 1.574 Zuschauern in der Großaspacher WIRmachenDruck Arena, der Ausweichspielstätte der Stuttgarter Bubis, viel Kampf, einige Hochkaräter, aber nur ein Tor (auf der richtigen Seite) zu sehen.
 
Die Devise: Nah am Gegner sein, keinen Zweikampf scheuen und dahingehen, wo es wehtut.
Die Devise: Nah am Gegner sein, keinen Zweikampf scheuen und dahingehen, wo es wehtut.

Aue gelang zum ersten Mal seit acht Spielen auch wieder eine Partie ohne Gegentreffer zu überstehen. Dafür verantwortlich auch die neuformierte Innenverteidigung um Steffen Nkansah und Erik Majetschak. Bis auf den ersten Schockmoment nach 32 Sekunden, als der Ball von Malanga aus halblinker Position den Pfosten touchierte, fand der Auer Abwehrverbund immer ein Mittel, sich gegen die pfeilschnellen Youngster des VfB zu behaupten. Dass dabei die eigenen spielerischen Elemente hintern runterfielen und der Treffer in der 15. Minute von Aues Toptorjäger bestens in die defensivere Taktik hineinpasste, war zu diesem Zeitpunkt für die Verantwortlichen egal. Nur nicht verlieren hieß die Devise. “Den Kampf annehmen, einfache Bälle spielen und unkompliziert agieren”, so die vom Pavel Dotchev geforderten Tugenden.

Allerdings war es bis zur Halbzeitpause zu ruhig auf dem Platz - selbst für das Trainerteam. Eine kurze Ansage in den Katakomben brachte kurzzeitig Verbesserung mit der Chance nachzulegen und auf 2:0 zu erhöhen. Doch weder Kilian Jakob brachte den Ball an VfB-Keeper Seimen vorbei, noch Mirnes Pepic den Abpraller im verwaisten Tor unter (46.). In der Folge war der VfB die tonangebende und gefährlichere Mannschaft, blieb aber mit seinen Angriffen häufig an der stabilen Auer Defensive hängen bzw. fehlte da oft die letzte Präzision.
 
Die derzeitige Situation brachte auch Pavel Dotchev ins Grübeln.
Die derzeitige Situation brachte auch Pavel Dotchev ins Grübeln.

Ja, das kennen wir zu genüge. Pavel Dotchev nennt dies Ergebniskrise, die fünfte Niederlage in Folge für die Bundesligareserve des VfB. Demnach dürfte die Aussage von Stuttgarts Trainer sehr vertraut daherkommen: “Es lag an uns, dass wir aus den deutlich mehr Spielanteilen zu wenig generiert haben.” Die VfB-Buben rannten zwar immer wieder an, fanden aber keinen Weg durch die Auer Hintermannschaft, die sich leidenschaftlich in jeden Ball warf und so die hauchdünne Führung über die Zeit brachte. Weniger ist manchmal mehr.

Spielbericht
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