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FC Erzgebirge Aue - 1. FC Saarbrücken 'Was wäre, wenn...'

Mittlerweile kann man die Uhr danach stellen, der zweite Durchgang ist nichts für Aue.
Mittlerweile kann man die Uhr danach stellen, der zweite Durchgang ist nichts für Aue.
Vier Spiele, vier Siege - so die makellose Heimbilanz gegen den 1. FC Saarbrücken vor der Partie. Und 81 Minuten lang sah es so aus, als wenn Sieg Nummer 5 hinzukommen würde. Doch der Fluch der 2. Halbzeit lässt sich gegenwärtig nicht abstellen, was mit Platz 20 in diesem Zeitraum deutlich untermauert wird. Insgesamt 13 Gegentore und acht Niederlagen, bei zwei Siegen und drei Remis, kassierte der Kumpelverein nach der Pause. Zu Hause steht im zweiten Abschnitt für die Macht aus dem Schacht sogar kein einziger Dreier sowie kein eigener Treffer zu Buche, verlor von den sieben Heimspielen fünf. Wo Schatten, da aber auch Licht. Und das wäre eben der erste Durchgang. Da thront der FCE lockerflockig auf Rang 2, erkämpfte sich in den ersten 45 Minuten wahnsinnige 24 Zähler (7S-3U-3N). Genau diese Diskrepanz ist momentan einfach zu groß, um hier andere ambitionierte Ziele zu verfolgen.

Zudem sind Premierenspiele in Aue noch nie so richtig erfolgreich von statten gegangen. 1.100-mal stand der Kumpelverein unter dem Namen FC Erzgebirge Aue bei Punktspielen auf dem Grün, erzielte 1.457 Tore und holte 1.425 Treffer aus dem eigenen Netz. 429 Siege stehen seitdem zu Buche, aber auch 392 Niederlagen und seit gestern 279 Unentschieden. Gegen das derzeit auswärtsstärkste Team in der 3. Liga sicherlich akzeptabel, allerdings nicht, wenn man den vielen vergebene Möglichkeiten nachtrauert, um sich nach der Pause immer wieder die Butter vom Brot nehmen lässt. Der Fußballgott ist momentan wohl nur Teilzeit in Betrieb.
 
Viel Redebedarf nach dem 1:1-Unentschieden - erst die zweite Punkteteilung in dieser Saison.
Viel Redebedarf nach dem 1:1-Unentschieden - erst die zweite Punkteteilung in dieser Saison.

Auch war die Schiedsrichterleistung mehr als Diskussionswürdig, allerdings auf beiden Seiten. “Wenn ich mit dem Schiedsrichter spreche, bekomme ich Gelb. Wenn ich nicht mit ihm spreche, bekomme ich auch Gelb. Ich bin im Moment überfordert mit den Schiedsrichtern. Es wird immer schlimmer”, sagte Pavel Dotchev nach seiner vierten gelben Karte in dieser Saison, die eine Sperre im anstehenden Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen nach sich zieht. Auch die beiden Torwart-Trainer wurden mit Gelb bedacht, da sie mit den Entscheidungen des Refereegespanns nicht wirklich zufrieden waren - und das bereits nach vier Minuten, als Marvin Stefaniak vom Ex-Auer Calogero Rizzuto im Strafraum von den Beinen geholt wurde und der Pfiff des Unparteiischen ausblieb: ad hoc Gelb für Georgios Berneanou. Sein Arbeitskollege gegenüber, Michael Weirich, fand die Regelauslegung von Schiri Martin Speckner, als Martin Männel im Luftkampf voll in Stehle reinsprang und diesen so abräumte, dass er verletzt runter musste (39.), ebenfalls nicht nachvollziehbar. Somit war am 13. Spieltag keine Mannschaft so richtig zufrieden mit der Leistung der Unparteiischen.
 
Die Freude über seinen ersten Kopfballtreffer sollte bei Marcel Bär leider nicht bis zum Schluss reichen.
Die Freude über seinen ersten Kopfballtreffer sollte bei Marcel Bär leider nicht bis zum Schluss reichen.

Die Diskussionen wären vielleicht gar nicht so hochgeschwappt, wenn, ja wenn der FCE seine Chancen einfach nutzt. “Wenn wir das zweite Tor machen, ist das Spiel entschieden, denn wir haben richtig gut verteidigt”, sagte der immer noch zerknirschte Pavel Dotchev. Doch bereits vor dem eigentlichen 1:0 bekam Aue dazu Gelegenheit, etwas fürs Torverhältnis zu tun. So verhinderte das Aluminium frühzeitig die Auer Führung, als Gästespieler Schmidt (12.) beim Klären nach einer Ecke den Ball an die eigene Latte köpfte und auch Borys Tashchys Versuch nur an den rechten Innenpfosten klatschte (14.). Besser machte es Torjäger Marcel Bär, der nach einer Flanke von Linus Rosenlöcher zum 1:0 einnickte. Es war sein sechstes Saisontor.
 
So hatte Martin Männel seine Hände beim Gegentor, allerdings wäre ein einfaches Wegfausten des Leders schlussendlich die bessere Lösung gewesen.
So hatte Martin Männel seine Hände beim Gegentor, allerdings wäre ein einfaches Wegfausten des Leders schlussendlich die bessere Lösung gewesen.

Bekanntlich sollte der Treffer von der Auer Lebensversicherung nicht zum Sieg reichen, waren die Saarländer nach dem Seitenwechsel doch die spielbestimmende Mannschaft, welche leistungsgerecht auch zum Ausgleich kamen. Der eingewechselte Brünker setzte sich hierbei im Luftduell gegen Martin Männel durch und nickte zum 1:1 ein (81.). Es war das neunte Gegentor in der Schlussviertelstunde für die Veilchen. Dem gegenüber stehen nur drei eigene Treffer. Fast wäre ein Vierter hinzugekommen, doch den nach einem Stefaniak-Freistoß wuchtigen Kopfball von Omar Sijaric parierte Saarbrückens Torwart Menzel leider glänzend (90.+5). Der erhoffte lucky Punch blieb somit aus, die Freude darüber auch.
 
(Zu)viel Kredit verspielt? Trotz des Auswärtssieges zuletzt beim VfB Stuttgart II blieb ein Großteil der Ränge im Erzgebirgsstadion leer.
(Zu)viel Kredit verspielt? Trotz des Auswärtssieges zuletzt beim VfB Stuttgart II blieb ein Großteil der Ränge im Erzgebirgsstadion leer.

Spielbericht
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