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3. Liga 2009/10

Spielbericht

13. Spieltag - Sonntag, 18.10.2009 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - FC Rot-Weiß Erfurt 2:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Tomasz Kos, Thomas Paulus, René Klingbeil - Marc Hensel, Alban Ramaj, Skerdilaid Curri, Jan Hochscheidt - Sebastian Glasner, Najeh Braham; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 66. Sven Müller für Skerdilaid Curri, 82. Eric Agyemang für Najeh Braham, 88. Thomas Birk für Alban Ramaj

Kader: Stephan Flauder, Manuel Hiemer, Bashiru Gambo, Nico Klotz

FC Rot-Weiß Erfurt: Dirk Orlishausen, Dennis Malura, Martin Pohl, Dennis Hillebrand, Thomas Ströhl, Manuel Bölstler, Samil Cinaz, Thiago Rockenbach da Silva, Julien Humbert, Carsten Kammlott, Tino Semmer; Trainer: Rainer Hörgl

Eingewechselt: 46. Jens Möckel für Thomas Ströhl, 69. Fabian Stenzel für Julien Humbert, 78. Chhunly Pagenburg für Tino Semmer

Kader: Andreas Sponsel, Bastian Pinske, Petr Smisek

Tore: 1:0 Alban Ramaj (Kopfball, 9. / Najeh Braham); 2:0 Jan Hochscheidt (Rechtsschuss, 83. / Thomas Paulus)

Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg)

Zuschauer: 10500

Gelbe Karte: Alban Ramaj (2.), Najeh Braham (6.), Tomasz Kos (2.) / Samil Cinaz, Martin Pohl, Dennis Malura, Jens Möckel

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: "Oh, wie ist das schön!!!", schallte es durch das mit 10.500 Zuschauern gefüllte 'Old Otto'. Dass dabei die gut 1.000 angereisten Erfurtfans nicht ganz so auf unsere Wellenlänge mitschwommen, war nach dem vierten Veilchensieg in Folge fast verständlich. Denn die bis auf den für Stenzel spielenden Rockenbach da Silva unveränderte Elf von Trainer Rainer Hörgl musste sich nach zuletzt zwei Punktspielsiegen nun im Lößnitztal geschlagen geben, obwohl er seine Mannschaft auf das brisante Match sicherlich gut eingestellt hatte. "Wir spielen nicht auf ein 0:0", tönte der 52-jährige Fußballlehrer auf der PK vor dem Spiel. Eine Null ist jedenfalls stehen geblieben - auf Seiten der Gäste.
Keeper Martin Männel wird es freuen, denn eine weiße Weste gab es trotz der sechs gewonnen Spielen in den vergangenen sieben Partien nur zweimal. Heuer hat es wieder einmal geklappt. Dabei konnte sich der 21-Jährige Schlussmann bis auf wenige Ausnahmen auf seine Vorderleute verlassen. Für den verletzten Sven Schaffrath war Pierre le Beau auf die rechte Abwehrseite gerückt, links spielte René Klingbeil und die gewohnt stark besetzte Innenverteidigung um Thomas Paulus sowie Kapitän Tomasz Kos gruben den besten Erfurter Sturm Semmer (sechs Saisontreffern) und den aus der A-Jugend empor gestiegenen Youngster Kammlott (drei Buden) im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser ab. Der Schlüssel zum Auer Erfolg ruhte bei Dauerregen daher auf einer soliden Defensive gespickt mit konstruktiv vorgetragenen Angriffen.
Bereits nach fünf Minuten war die Eingewöhnung auf dem tiefen Geläuf für RWE-Schlussmann Orlishausen beendet. Nach einer kuriosen Freistoßvariante von Jan Hochscheidt auf Tomasz Kos, setzte der Kapitän per Drehschuss die ersten offensiven Akzente. Zwar hielt Orlishausen die Kugel sicher in seinen Armen, aber schon vier Minuten später konnte er das Leder nur noch aus den Maschen fischen. Mit einem langen Ball von Thomas Paulus und der freundlichen Unterstützung von Erfurts Ströhl wurde die gesamte Hintermannschaft der Blumenstädter ausgehoben. Najeh Braham machte sich auf der rechten Außenbahn auf und davon, tankte sich bis zur Grundlinie durch und bediente den mitgelaufen Alban Ramaj mustergültig, der mit einem platzierten Kopfball die frühe Führung für Aue bescherte. Ein Auftakt auf dem nassen, rutschigen Untergrund nach Mass. Doch direkt im Anschluss gab es heftige Diskussionen als Martin Männel beim Torjubel nach einer Aktion von Hillebrand am Mittelkreis zu Boden ging. Diese blieb jedoch, wie auch das Treten von Pohl gegen Najeh Braham in der 38. Minute (Malura sah kurioserweise dafür gelb), ungeahndet bzw. war das Schiedsrichtergespann um Referee Eduard Beitinger aus Regensburg bei beiden Aktionen nicht auf Höhe des Geschehens.
Nach der Beruhigung aller Akteure gaben die Veilchen weiterhin den Ton an und erspielten sich weitere Torchancen: Marc Hensel prüfte Erfurts Keeper mit einem 25-Meter-Hammer (22.) und nur eine Minute später setzte Sebastian Glasner, der kurzfristig für den verletzten Nico Klotz in die Startelf rutschte, den Ball aus spitzem Winkel knapp neben das Erfurter Tor. Von den Gästen war im ersten Durchgang mit Ausnahme der Distanzschüsse von Rockenbach (15.), Malura (31.) sowie Humbert (32.) offensiv nichts zu sehen. Kurz vor der Pause vergaben die Veilchen erneut eine Riesenmöglichkeit. Skerdilaid Curri bediente Alban Ramaj, der im Anschluss den Ball von der rechten Seite scharf vor das Tor der Erfurter zirkelte, doch den Jan Hochscheidt um wenige Millimeter verpasste (40.). Somit blieb es nur bei der hauchdünnen Führung.
Aber auch nach dem Wechsel waren die Veilchen engagierter als die Gäste und dominierten mit starkem Fußball über weite Strecken der Partie das Geschehen. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Jan Hochscheidt nach Vorarbeit von Najeh Braham freistehend erneut die Chance aus 16 Metern zu erhöhen. Doch machte ihm in letzter Sekunde Humbert einen Strich durch die Rechnung. Der Sturmlauf ging gnadenlos weiter. Nachdem Orlishausen einen Ramaj-Schuss nur abklatschen konnte, vergab Pierre le Beau zweimal im Nachsetzen den Ball ins das Erfurter Gehäuse zu bugsieren (54.). Auch Tomasz Kos Kopfball fand nach einem Freistoß von Jan Hochscheidt nicht den Weg ins Ziel (65.). Die kraftaufwendigen aber torlosen Aktionen hinterließen nun Spuren , die Veilchen schalteten deshalb einen Gang runter und ließen die Erfurter gewähren.
Doch waren die rot-weißen Angriffsbemühungen leichte Beute für Martin Männel, da die Blumenstädter die nötige Durchschlagskraft vermissen ließen. Zwar gewannen sie nun mehr Zweikämpfe, doch einen Blumentopf gewinnt man dadurch auch nicht. Einzig der nimmermüde Rockenbach da Silva glänzte bei den Gästen und sorgte mit seinen Solovorstößen für ein wenig mehr Torgefahr. So legte er erst in der 72. Minute für den eingewechselten Stenzel auf, der das Leder aus gut 25 Metern nur knapp neben das Gehäuse setzte, und zirkelte drei Minuten später einen Freistoß aus zentraler Position nicht ganz ungefährlich auf das Tor.
Erfurt wollte den Ausgleich, Aue setzte auf Konter und war damit gefährlicher. Jan Hochscheidt war es dann vorbehalten sich in die interne Torschützenliste als achter Knipser einzutragen. Ein langer Ball von Thomas Paulus nutzte der 22-Jährige für ein Sahnetor, als er den zu weit vor seinem Tor stehenden Orlishausen mit einem Heber überraschte (83.). Nun war die Messe gelesen und auch die zwei Minuten Nachspielzeit spulten die Auer souverän runter.
"Wir haben unter dem Strich verdient gewonnen und haben 24 Punkte. Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit und ein Riesenkompliment an die über 10.000 Zuschauer. Jetzt können wir noch den heutigen Nachmittag dazu nehmen und uns freuen. Ab Montag wird Richtung Osnabrück geschaut. Der zweite Platz ist nur eine Momentaufnahme, alle anderen Träumereien überlass ich anderen. Wir wissen um unsere Stärke und unser Selbstbewusstsein, doch müssen wir immer wieder höchste Aufmerksamkeit zeigen. Wir fahren mit breiter Brust nach Osnabrück und dürfen uns dort nicht ausruhen", so Rico Schmitt. (arn)