Werder Bremen II: Sebastian Mielitz, Stefan Ronneburg, Dominik Schmidt, Sandro Stallbaum, Niklas Andersen, Nicolas Feldhahn, Addy-Waku Menga, Onur Ayik, Tobias Kempe, Sandro Wagner, Marko Futacs; Trainer: Thomas Wolter
Eingewechselt: 70. Bernd Gerdes für Onur Ayik, 78. Patrick Derdak für Marko Futacs
Kader: Sebastian Patzler, Jannik Löhden, Felix Schiller
FC Erzgebirge Aue: Stephan Flauder - René Klingbeil, Sven Schaffrath, Marco Stark, Thomas Birk - Bashiru Gambo, Marc Hensel, Jörn Wemmer, Jan Hochscheidt, Manuel Hiemer - Sebastian Glasner; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 46. Skerdilaid Curri für Bashiru Gambo, 58. Nico Klotz für Jörn Wemmer, 64. Alban Ramaj für Manuel Hiemer
Kader: Michael Arnold, Pierre Le Beau, Daniyel Cimen
Tore: 1:0 Nicolas Feldhahn (Rechtsschuss, 34. / Addy-Waku Menga); 1:1 Sebastian Glasner (Linksschuss, 71. / Marc Hensel); 2:1 Tobias Kempe (Rechtsschuss, 77. / Sandro Wagner)
Schiedsrichter: Marco Achmüller (Bad Füssing)
Zuschauer: 2307
Gelbe Karte: Stefan Ronneburg (2.), Dominik Schmidt, Addy-Waku Menga, Patrick Derdak / Thomas Birk (2.), Skerdilaid Curri (4.), Alban Ramaj (5., gesperrt)
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Zwei Tage nach dem schweren Halbfinalspiel im Landespokal fehlte den Veilchen im letzten Auswärtsspiel der Saison an der Weser auch der letzte Siegeswille und durch den gleichzeitigen Sieg des VfL Osnabrück in Burghausen verlor der FC Erzgebirge auch noch den Meistertitel in der Dritten Liga. Für die zeremonielle Übergabe war vorab schon alles bis ins kleinste Detail geplant. Dieter Jerzewski (DFB-Vorstandsmitglied), Bernd Hemmler (Spielleiter der 3. Liga) und Helmut Sandrock (DFB-Spielbetriebs-Direktor) hatten die silberne Meistertrophäe mit nach Bremen gebracht und mussten unverrichtete Dinge wieder abziehen. Angesichts des Aufstiegs dürfte dies aber nicht allzu sehr schmerzen, möchte man meinen. Dem ist aber nicht so!
Mögen die Akkus auch leer gewesen sein, mit der nötigen Einstellung und den gewissen Ambitionen als Tabellenführer wäre sicherlich mehr drin gewesen, schon aus Respekt an die vielen Anhänger. Ein Kontingent von 2.000 Karten ging ursprünglich schon mal nach Aue. So war es nicht verwunderlich, dass mit insgesamt 2.307 Besuchern die Saisonrekordkulisse für die Werder Bubis am letzten Spieltag dank der Unterstützung der schlussendlich 1.735 lila-weißen Schlachtenbummler aufgestellt wurde. Weitere Rekorde gab es jedoch nicht. Die Veilchen versiebten ihre Meisterschaft in der Dritten Liga, zudem wäre man mit vier Auswärtssiegen in Folge auf Platz eins in dieser Statistik. Auch die Serie von acht Spielen ohne Niederlage wurde mit der unnötigen 1:2-Pleite beendet.
Aues Trainer Rico Schmitt wollte eben seiner B-Garnitur die Chance geben, sich für eventuelle Verträge anzubieten. So standen mit Manuel Hiemer und Jörn Wemmer auf den Außenpositionen sowie Sven Schaffrath und Marco Stark in der Innenverteidigung einige Reservisten in der Anfangself. Auch im Tor gab es zum ersten Mal bei einem Punktspiel in dieser Saison ein "neues" Gesicht. Stephan Flauder durfte, wie schon im Halbfinalspiel beim FSV Zwickau, zwischen den Pfosten seine Qualitäten zeigen. Aber richtige Wettkampfbedingungen kamen leider nicht zum Vorschein. Ziemlich träge wurden die Angriffe von beiden Mannschaften vorgetragen. Nur bei Standards sollte es gefährlich werden. So köpfte Jörn Wemmer nach einem Birk-Freistoß aus dem rechten Halbfeld gut einen Meter rechts (5.), und Marco Stark nach Birk-Ecke haarscharf links (24.), vorbei.
Auch die Reservemannschaft der Bremer konnte sich spielerisch kaum auszeichnen. Trotzdem gelang den Grün-Weißen in der 34. Minute überraschend die Führung. Den Treffer für das Team von Coach Thomas Wolter erzielte ausgerechnet der Ex-Auer Nicolas Feldhahn, der nach einer abgewehrten Ecke fünf Meter von der Strafraumgrenze einfach mal draufhielt. Keeper Stephan Flauder konnte nur noch zusehen wie der Ball durch Freund und Feind hindurch im Netz zappelte. Nun bekam man die Quittung für die doch diskutable Aufstellung des Trainers, der daraufhin im zweiten Durchgang reagierte und zunächst Skerdilaid Curri für Bashiru Gambo und wenig später Nico Klotz und Alban Ramaj für Jörn Wemmer und Manuel Hiemer ins Spiel brachte. Die frischen Offensivkräfte sollten mal fix die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
Allerdings fehlte den nun zahlreichen Möglichkeiten die Genauigkeit: Jan Hochscheidt hämmerte daher das Spielgerät aus 16 Metern über das Gehäuse von SVWII-Keeper Mielitz (58.), Sebastian Glasner, der von Nico Klotz herrlich freigespielt wurde, fehlte der nötige Bums, um den mitgelaufene Passgeber zu bedienen (61.) und Marc Hensel traf die Hereingabe von Skerdilaid Curri nur mit dem Hinterkopf (62.). Als erneut der auffällige Nico Klotz den vor drei Tagen 25 Jahre alt gewordenen Sebastian Glasner anspielte, sorgte nicht nur die Glanzparade von Mielitz, sondern auch ein Abseitspfiff von Schiedsrichter Marco Achmüller, für Klarheiten (63.).
In der 71. Minute macht es der Stürmer dann aber besser. Profitiert vom Missverständnis zwischen dem Werderaner Schmidt und Schlussmann Mielitz, die die eigentlich harmlose Flanke von Marc Hensel orthodox klären wollten, gelangte das Leder zu Sebastian Glasner, der unbedrängt zu seinem zehnten Saisontreffer und zum Ausgleich einschob. Doch das Einhundertste Tor für die Veilchen in der Dritten Liga sollte nicht zum Punktgewinn reichen. Nach einem Konter wird der Schuss des Ex-Duisburgers Wagner von Sebastian Glasner unfreiwillig mit dem Gesicht geblockt, der daraufhin liegen blieb, doch es ohne Unterbrechung weiter ging. Und im Durcheinander behielt Kempe die Übersicht, traf aus 17 Metern per platzierten Flachschuss ins linke Eck (77.). Abermals konnte Stephan Flauder die Kugel nur noch aus dem Netz fischen.
Die Schmitt-Elf hatte dem erneuten Rückstand leider nichts mehr entgegenzusetzen und es blieb bei der zehnten Saisoniederlage. Aber Aue ist zurück in Liga zwei, daran hat sich auch nach dem letzten Spieltag nichts geändert und wie vergangene Woche stürmten die Fans auf den Rasen. Selbst Trainer Rico Schmitt ließ sich nicht lumpen und machte die Ehrenrunde: "Es war insgesamt eine sehr anstrengende Woche für uns. Nach dem Aufstieg gegen Braunschweig hat bei einigen Spielern die letzte Emotionalität gefehlt. Ich wollte heute noch einmal den einen oder anderen Spieler unter Wettkampfbedingungen sehen. Dies soll aber nicht als Alibi für die heutige Niederlage gewertet werden." Nun gut, beenden wir die Saison und freuen uns auf das, was da kommen wird. (arn) |
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