FC Erzgebirge Aue - Viktoria Köln 'Aue beschenkt sich selbst'
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Mit 15-minütiger Verspätung ging es rein in das Sonntagsspiel, in dem Aues Coach Jens Härtel lediglich durch die Hereinnahme von Maximilian Schmid für den am Sprunggelenk verletzten Marvin Stefaniak marginal am System was änderte. Nach Anpfiff von Schiedsrichter Jarno Wienefeld (Hamburg) ging es auch gleich zur Sache. So hatte die Anfangsviertelstunde keinesfalls etwas mit vorsichtigem Abtasten zu tun. Beide Teams agierten sofort mit offenem Visier, nur die daraus resultierenden Möglichkeiten waren überschaubar und nicht zwingend genug. Während die Gäste durch Lobinger in der vierten Minute dem Tor recht nahe kamen, versuchte es auf der Gegenseite Maximilian Schmid, gleichwohl ebenfalls noch mit Ungenauigkeiten im Abschluss. Dennoch hatten die Veilchen mehr vom Spiel, setzten permanent die zahlreichen Kölner Ballverluste in Konter um, wovon einer zum Erfolg führte: Anthony Barylla hatte auf der rechten Seite viel Platz, lief bis kurz vor die Strafraumgrenze und holte dann den Hammer raus. Aues aufgerückter Außenverteidiger vollendete platziert seinen ersten Saisontreffer ins linke untere Eck zur 1:0-Führung der Veilchen.

Da waren gerade elf Minuten gespielt und der Großteil der 8.056 Zuschauer hatte Hoffnung, der eingeschlagene offensive Weg würde fortgesetzt. Doch wie sooft ging Aue zu schnell in den Verwaltungsmodus, überließ der Viktoria das Spielgeschehen, was sich beinahe rächte. Bei Lobingers Schuss verhinderte zum Glück noch Linus Rosenlöchers Abwehrbein schlimmeres (14.) und Velasco, der nach einem schnell ausgeführten Freistoß plötzlich frei vor Martin Männel war, fand seinen Meister im Auer Ur-Gestein (20.). “wir sind sehr gut hineingekommen, sind aus meiner Sicht auch verdient in Führung gegangen. Dann aber hatte Köln etwas angepasst und wir hatten zu tun, uns zu sortieren”, so Jens Härtel über die wilde Anfangsphase, die irgendwann nach Jonah Fabischs Distanzschuss aus der 33. Minute gänzlich zum Stehen kam. Weder der FCE noch die Viktoria vermochten im Anschluss etwas Brauchbares an Torchancen zu kreieren, das Geschehen fand vornehmlich zwischen den Strafräumen statt.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Highlights rar gesät. Vermehrt auf die Defensive bedacht, fand das Angriffsspiel kaum noch Beachtung. Aue musste nicht und Köln konnte nicht. Mitten in der Lethargie erhöhte der Kumpelverein aber dennoch auf 2:0, als der sechs Minuten zuvor eingewechselte Omar Sijaric viel Platz hatte und aus der Distanz sehenswert den Ball unter die Latte hämmerte (72.). Das Ding war damit eigentlich durch, doch eine Unaufmerksamkeit in der dreiminütigen Nachspielzeit brachte durch Lobinger doch noch ein lästiges Gegentor, was aber am Erfolg in Form von drei Punkten nichts mehr änderte.

Zu Hause bleibt der FC Erzgebirge im Jahr 2025 damit ungeschlagen, muss aber im zweiten Spiel der englischen Woche auswärts zum derzeit sechstplatzierten Hansa Rostock. Die lange Fahrt an die Ostsee werden Anthony Barylla und Steffen Nkansah gewiss auslassen, kassierten beide Verteidiger ihre jeweils fünfte gelbe Karte, sind aber zum Abschluss am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim wieder spielberechtigt.
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