FC Erzgebirge Aue - TSV 1860 München 'Grenzen aufgezeigt bekommen'
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Nach dem Derby-Sieg in Zwickau am Dienstag waren die Auer nicht wiederzuerkennen. Vor allem im Defensivverhalten wirkten die Veilchen gedanklich und körperlich alles andere als frisch. Das nutzten die spritzig auftretenden Löwen, hatten bereits in den ersten elf Minuten zwei klare Chancen, die die Außenverteidiger Steinhardt (5.) und Deichmann (11.) nicht nutzten. Vor den Augen von Kombinierer-Olympiasieger Eric Frenzel aber waren das keine Warnschüsse für die Auer, die weiter fahrlässig in der Abwehr agierten, im Spielaufbau teils haarsträubende Fehlpässe an den Tag legten und dafür folgerichtig bestraft wurden. Lex schob nach Wörls Vorlage locker flockig ein (16.). Auch danach lief das Spiel an der Mannschaft von Pavel Dotchev, der mit Borys Tashchy und Ivan Knezevic für Marvin Stefaniak und Sam Schreck aufgrund von Sperren sowie Verletzungen zwei Änderungen in der Startelf vornehmen musste, komplett vorbei. Drei Gelbe Karten innerhalb von nur neun Minuten zeugten hierbei von der Auer Hilflosigkeit gegen die stetig anrennenden Löwen. Nach vorn ging für die Lila-Weißen in der ersten Halbzeit ebenso gar nichts, der FCE hatte keine nennenswerte Möglichkeit. Besser machte es leider der Gast aus München, der in der 36. Minute durch Vrenezi auf 2:0 erhöhte.
“Das war von Allen in allen Belangen zu wenig. Von der Körpersprache, der Laufbereitschaft, vom gegenseitigem Helfen, vom Mut - es war alles zu wenig”, gab Korbinian Burger nach der Partie dem MDR zu Protokoll. “Die erste Halbzeit war gar nichts, zumindest haben wir in der 2. Halbzeit etwas Reaktion gezeigt.” Und so versuchte es Aue nach der Pause mit mehr Druck, doch mehr als Borys Tashchys Kopfball (48.) und Dimitrij Nazarov per direkten Freistoß (49.) kam nicht viel auf das von Hiller gehütete Löwen-Tor. Im Gegenteil: Aue baute im Spielaufbau wiederholt schwere Fehler ein, was die Gäste eiskalt ausnutzen. Beim 0:3 ging ein Ballverlust von Marco Schikora voraus, den Wörl eroberte und direkt auf den startenden Vrenezi passte. Sein Zuspiel landete bei Lex, der aus fünf Metern seinen zweiten Treffer sowie das vorentscheidende 3:0 erzielte (59.). Erst der Anschluss vom eingewechselten Paul-Philipp Besong, der den Sechzger Schlussmann im zweiten Versuch wohl regelwidrig mit der Hand überwand, sorgte noch einmal für Spannung (71.). Doch das Aufbäumen mit dann nominell sechs Angreifern kam zu spät bzw. verpuffte mehrfach an individuellen Fehlern beim finalen Pass. Auch war Aue das Match-Glück an diesem Fußballnachmittag einfach nicht hold. So landeten Tim Danhofs gefühlvoller Lupfer (73.) und auch Borys Taschys Kopfball (84.) nicht im, sondern auf dem Tor.
Einfach ein gebrauchter Tag für den FCE. “Bei uns hat sicher einiges nicht gepasst”, sagte Pavel Dotchev, der aber auch nicht zu hart ins Gericht mit seinen Jungs gehen wollte: “das lag auch an einem starken Gegner.” Wohl nur die halbe Wahrheit. Eine Reaktion auf diese Lethargie muss am Mittwoch im Viertelfinale des Wernesgrüner Sachsenpokal gegen die Himmelblauen aus Chemnitz erfolgen. Also reißt euch zam!
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